Jeder hat kreatives Potenzial – auch du. Du kannst es verbessern, ausbauen und stärken. Vielen von uns klagen jedoch über mangelnde Kreativität oder sind der Meinung, sie seien eben einfach von Natur aus nicht kreativ. Damit unterschätzen diese Menschen ihren inneren Kreativreichtum und ignorieren das Potenzial, das sie bereits besitzen und entwickeln können. Wie schaffen wir es, täglich kreativ zu sein – sowohl in unserer Freizeit als auch bei der Arbeit? Wie können wir unserer Fantasie freien Lauf lassen?
In diesem Artikel stellen wir dir verschiedene Wege der Kreativförderung vor und zeigen dir wichtige Methoden, wie du zu deiner eigenen Kreativität findest.
Was ist Kreativität?
Kreativität beruht auf persönlichen Meinungen, Interpretationen, Standpunkten, Emotionen und Urteilen. Daher ist sie in ihrer Grundanlage höchst subjektiv, da sie stets in einem Kontext gesehen werden muss. Das bedeutet demnach auch, dass jeder Mensch eine andere persönliche Meinung zu und über Kreativität hat. Wir alle interagieren unterschiedlich mit Kreativität, verarbeiten und produzieren sie auf unterschiedliche Weise, was eine universelle Definition von Kreativität sehr schwierig macht.
Kreativität ist wie das Tüpfelchen auf dem i, die achte Farbe des Regenbogens, sie gibt dem Leben seine Würze. Kreativität, in ihrer natürlichsten Form, bedeutet freien Ausdruck von Emotionen. Manche Menschen schaffen es, immer wieder mit kreativen Ideen zu verblüffen, da sie bewusst das Gewohnte durchbrechen und mit den Erwartungshaltungen von Mensch und Gesellschaft spielen. In ihren Händen wird ein einfaches Picknick zu einem unvergesslichen Fest; ein langweiliges Dossier zu einem spannenden Thriller; ein wohlbekanntes Bild zum Kunstwerk, der Lieblingsstoff zum Kleidungsstück. Es sind aber nicht nur einige wenige Menschen, die eine kreative Ader haben, durch jeden fließt Kreativität – sie wartet nur darauf, genutzt zu werden. Dieses Talent kann jeder ausüben, Kreativität ist wie ein Muskel, der trainiert und gefordert werden muss.
Subjektivität fordern – die eigene Meinung zählt
Eines der wichtigsten Mittel zur Förderung der Kreativität ist das Zuhören. Damit ist nur das Zuhören von anderen gemeint, sondern auch das Zuhören von eigenen Gedanken und den Signalen des Körpers. Wenn du vor wichtigen Entscheidungen stehst und dir die Wahl des richtigen Wegs schwer fällt, solltest du als allererstes auf sich selbst hören. Es geht darum, dich von dir selbst inspirieren zu lassen. Oft vergisst man nämlich, was eigentlich in einem steck. Viel zu oft machst du dich von der Meinung anderer abhängig, ohne erst einmal auf dich selbst zu hören. Es geht darum, sich erst einmal selbst zu entdecken, bevor man auf andere hört. Was sagt der eigene Instinkt, wohin leiten eine spontan die Gefühle, wenn man eine Farbe sieht? Alles Subjektive einblenden, nicht ausblenden, auf dich selbst hören und die eigenen Gedanken und Emotionen wirken lassen. Das erfordert nicht etwa Intelligenz im herkömmlichen Sinn, sondern Neugier, Einfühlungsvermögen, Selbstwertgefühl, Anpassungsfähigkeit und Offenheit für die eigenen Emotionen.
Nadine Krauss von www.creaffective.de über „Jeder Mensch ist kreativ:
„Jeder Mensch hat die Anlage, kreativ zu werden. In unserem Alltag stellt sich häufig nicht die Frage: „Wie kann ich Menschen motivieren und fördern, kreativ zu werden?“. Die Frage sollte vielmehr (gerade für Schulen und Unternehmen, aber auch im persönlichen Umfeld) lauten: „Wie kann ich aufhören, Menschen zu demotivieren, kreativ zu werden.“ Es beginnt in unserem Bildungssystem – in den meisten Schulfächern werden nicht die kreativsten und vielseitigsten Lösungen belohnt – sondern die eine richtige. Dies zeigt eine US-Studie, (Torrance, 1974, Norms-technical manual: Torrance Tests of Creative Thinking, S. 7f): Aus dieser Studie geht hervor, dass Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren zu 98 % ein Ergebnis erzielten, das sie als kreative Genies auszeichnet. Zum Vergleich: Nach der Einschulung und spätestens ab dem Teenager- und hin zum Erwachsenenalter erlangten die Durchschnittsteilnehmer noch etwa 10 % der möglichen Punkte, die ihre Fähigkeit auszeichnet, kreativ zu werden. Nun heißt es für uns Erwachsene: Wir dürfen wieder lernen, wie Kinder zu werden. Neugierig, offen und unsere Vorstellungen und Denkmuster hinterfragend. Die Frage: „Ist es immer so, oder könnte es auch anders sein?“, hilft beispielsweise schon bei Kleinigkeiten im Alltag, Dinge anders zu lösen.“
Über Nadine Krauss: Ich bin Innovation Coach, Beraterin, Autorin und Geburtshelferin für Kreativität, Innovation und Agilität bei der creaffective GmbH. Ich helfe Menschen und Unternehmen dabei, alte Denkmuster und Gewohnheiten zu hinterfragen und sich für die Zukunft fit zu machen. Das zeigen wir auch in unserem Buch „Future Fit Company“.
Frühe Förderung von Kreativität
Kreativität zieht sich durch das ganze Leben und fängt schon seit Kindertagen an, in uns heranzuwachsen. Der kreative Ausdruck ist ein wichtiger Faktor beim Heranwachsen. Er hilft Kindern nicht nur, sich in allen möglichen Formen auszudrücken, sondern hilft ihnen ein vielseitig denkender Mensch zu werden.
Wenn Kindern die Freiheit gegeben wird, ohne Einschränkungen kreativ zu sein, erleben sie ein unglaubliches Wachstum. Und diese Freiheit ist der Schlüssel zur Entwicklung ihres Gehirns. Dabei ist die freie Natur alles, was Sie brauchen! In der Natur sind Kinder in der Lage, ihr Gehirn durch fantasievolle, innovative Erfahrungen zu entwickeln, und ohne Beschränkungen heranwachsen! Die natürliche Welt bietet Kindern die Möglichkeit, mit allem, was vor ihnen liegt, kreativ und imaginativ umzugehen. Kinder können Ideen entwickeln, die Führung übernehmen, Probleme lösen, Risiken eingehen und ihr Selbstvertrauen entwickeln. Ein Stock ist kein Stock mehr – er wird zu einem Zauberstab oder zu einem Schwert. Es ist wichtig, Kindern diesen Freiraum zu lassen, um ihre Kreativität vollends und bewusst auszuleben.
Brigitte Dannenberg von www.lichtung-dannenberg.de zu „Kreativität früh fördern“:
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„Kreativität bedeutet Schöpfung – etwas zu erschaffen, entstehen zu lassen – sowie Spontanität und die Fähigkeit, mit dem spielen zu können, was mir gerade zur Verfügung steht – seien es meine Gedanken und Ideen oder auch Materialien, Werkzeuge, Räume etc. Kleine Kinder sind von Natur aus kreativ. Sie sind neugierig, fantasievoll und spontan. Diese natürliche Kreativität zu schätzen, zu erhalten und im besten Fall zu fördern, ist eine überaus wichtige Aufgabe von uns Erwachsenen. Dazu braucht es aus meiner Sicht vor allem Raum. Das heißt, das Kind bekommt Raum und Zeit zum Spielen, Erforschen, Entdecken, ohne von außen bewertet zu werden. Natürlich ist es schön, wenn dem Kind Materialien wie Farben, Stifte, Papier etc. zur Verfügung gestellt werden, aber einem Kind reicht auch ein einfacher Kugelschreiber und ein Zettel. Oder ein paar Steine, eine Blume, ein Ast.
Würden wir Erwachsenen nicht ständig eingreifen, beurteilen, lenken, sondern das Kind in Ruhe lassen und ernst nehmen, wäre das die beste Voraussetzung dafür, dass es seine natürliche Kreativität entwickeln und wachsen lassen kann und später als kreativer, starker und glücklicher Erwachsener durch die Welt geht.“
Über Brigitte Dannenberg: Ich bin Künstlerin, Maltherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Berufserfahrungen sammelte ich in Wohngruppen für verhaltensauffällige und vernachlässigte Kinder und Jugendliche; in verschiedenen Schulen in den Bereichen Schulbegleitung, Lernhilfe, Kunstvermittlung/Projektarbeit und Maltherapie; in der Begleitung alter und kranker Menschen und in eigener Praxis. Seit 1990 zeige ich meine Bilder und Skulpturen in Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz.
Kreativität im Klassenzimmer
Auch Schulen ist Kreativität oft eine fehlende Zutat im Unterricht. Doch der größte Feind der Kreativität in Schulen ist nicht die Prüfung, es ist die Zeit. Es gibt einige Strategien, mit denen Lehrer den Schülern, trotz zeitlicher Einschränkungen, helfen können, Kreativität zu entwickeln. Fantasie und Kreativität sind die Eigenschaften, die die Zukunft antreiben. Beide dienen der Inspiration der Schüler und sollten in jeden Teil des Lernens integriert werden. Eine gute Klassenraumumgebung hat immer einige kreative Elemente, die den Unterricht interessanter und interaktiver machen. Die richtige Mischung aus Kreativität und Lehrplan hilft den Schülerinnen und Schülern, innovativ zu sein, und ermutigt sie auch, neue Dinge zu lernen. Neben der Verbesserung ihrer emotionalen und sozialen Fähigkeiten können die Schülerinnen und Schüler auch zu guten Kommunikatoren heranwachsen. Einerseits ist es wichtig, aktiv Lernmethoden anzuwenden, die Kreativität herausfordern. Gleichsam ist es wichtig, Kreativität mit Spaß zu erleben.
Albrecht Betzold von www.betzold.de zu „Kreativität im Unterricht“:
„Die Welt um uns herum wird mit jedem Tag dynamischer und damit auch der Anspruch an unser Bildungssystem. Im Unterricht geht es nicht mehr allein um Wissensvermittlung, sondern insbesondere auch um den Erwerb von Kompetenzen sowie die Fähigkeit, sich auf neue Situationen einzustellen. Dazu ist die Förderung kreativer Denk- und Arbeitsweisen unerlässlich. Zur Förderung der Kreativität finden sich bereits viele interessante Ansätze wie schulische Hackathons, Makerspaces, Robotics-AGs oder Wettbewerbe wie Codings-Cups. Die Methoden müssen auch nicht generell technikorientiert sein: Bereits eine offene Aufgabenstellung, deren Bearbeitung einen individuellen Lösungsweg zulässt, regt kreative Arbeitsweisen an.“
Über Albrecht Betzold: Seit 2005 bin ich als Geschäftsführer der Betzold GmbH tätig. Wir sind Deutschlands größter Universalausstatter für Schulen, Kindergärten und Lehrer/innen. Mein Schwerpunkt lag schon immer in Digitalisierung, E-Commerce und Social-Media für den Bildungsbereich und die digitale Entwicklung im allgemeinen. So bieten wir bei Betzold neben reinem Sortiment auch kostenfreie Info-Channels für Lehrer/innen und Erzieher/innen.
Wie fördert man Kreativität – Methoden & Beispiele
Kreativität ist sowohl eine Fähigkeit, die entwickelt werden kann, als auch ein Prozess, der steuerbar ist. Wir lernen, kreativ zu sein, indem wir experimentieren, erforschen, Annahmen in Frage stellen, Vorstellungskraft einsetzen und Informationen synthetisieren. Im Folgenden stellen wir euch einige Wege vor, um Kreativität zu lernen.
1. Perfektionismus ausschalten
Es gibt keinen schlimmeren Feind von Kreativität als den Perfektionismus. Man muss aus Fehlern lernen. Das ist bei der ersten Fahrt mit dem Auto genauso wie beim ersten Nähen mit der Nähmaschine. Natürlich sollst du ein gewisses Maß an Erwartungen von dir haben, sei motiviert und neugierig, jedoch versteife dich nicht auf ein „perfektes“ Ziel. Geh auch andere Wege, wenn etwas nicht so funktioniert, wie du es möchtest. Probiere aus, sei erfinderisch und lass dich auf Fehler ein.
2. Grenzen vergessen
Einhergehend mit dem Perfektionismus, ist es wichtig, eigene Grenzen zu überschreiten. Um deinen kreativen Sinn zu stärken, versuche deine inneren Barrieren zu überwinden und Zwängen auszuweichen. Keine Idee ist schlecht, alle sind gut! Das Konzept dabei, sich niemals (NIEMALS) selbst zu zensieren – auch auf die Gefahr hin, den Ideen-Edelstein zu verpassen. Verhindere, dass dir dein kritischer Geist zum Spielverderber wird, und hör auf dein Gefühl. Denn „gut“ und „schlecht“ sind Bewertungen, um Leistungen einzustufen. Kreativität ist aber keine Aufgabe, die es gilt, gut oder schlecht zu bewältigen. Es ist eine Reise, auf der Grenzen von „gut“ und „schlecht“ übertreten werden dürfen und sogar müssen.
Gudrun Wegener von www.achtungdesigner.de zum Thema „Perfektionismus“:
"Das Beste, was du du deiner Kreativität geben kannst, sind Inspirationen und Fehler! Geh mit offenen Augen durch den Alltag und lass dich von allem inspirieren, dass dir auffällt. Das kann eine schöne Zeichnung sein, ein cooler Aufkleber an der Ampel oder einfach das tolle Farbenspiel am Himmel. Sei achtsam für diese kleinen Besonderheiten und versuche genau herauszufinden, was dich gerade anspricht. Sind es die Farben, die Formen oder der Stil? Egal, was dir gefällt, nimm es mit und mach etwas Eigenes daraus. Lass dich bloß nicht von deinem Perfektionismus und der Angst vor Fehlern einschränken. Einige meiner besten Designideen sind durch Fehler entstanden. Zeichne mit links, wenn du Rechtshänder bist. Mach Dinge zu groß oder zu klein. Oder schließe die Augen, wenn du die ersten Striche auf das Papier bringst. Das Ergebnis ist so garantiert ganz anders, als du erwartet hast. Und dann guck mal, was du aus diesen Anfängen machen kannst. Ganz ohne Plan, Vorgaben oder Perfektionismus – dafür mit viel Spaß, Neugierde und Freude am kreativen Arbeiten. Denn das ist ja das Großartige an der Kreativität. Es gibt tausende Möglichkeiten und jeder von uns findest seinen eigenen Weg.“
Über Gudrun Wegener: Hi, Ich bin Gudrun Wegener, Designerin, Buchautorin und Creative Coach aus Hamburg. Auf meinem Blog „Achtung Designer“ schreibe ich darüber, wie du dir ein Design Business aufbaust, das dich kreativ, zufrieden und erfolgreich macht.
3. Eine Auszeit nehmen, um sich zu langweilen
Denn nur wer sich langweilt, ist kreativ! Wenn dir langweilig ist, kauere mal nicht vor dem Fernseher, setz dich einfach mal hin und genieß die Ruhe. Wenn du dir die Zeit nimmst, dich zu langweilen, kannst du an die Grenzen deiner Kreativität gehen und Dinge tun, die du dir nie hättest vorstellen können: zeichnen, eine Ausstellung machen, schreiben, nähen, Sport treiben, über Ideen nachdenken, Projekte durchführen usw.
4. Ein gutes Umfeld
Achte darauf, dass du dich in einer Umgebung aufhältst, in der du dich wohl fühlst und in der dich nichts stören kann. Das Ziel des Prozesses ist es, dass sich deine kreativen Ideen ungestört entwickeln können. Wir empfehlen dir dafür:
- Handy ausschalten, E-Mails und Benachrichtigungen ausblenden.
- Lass keine Dinge im Raum, die deine Aufmerksamkeit stören könnten (Fernsehen, Post usw.).
- Verbanne Gegenstände oder Erinnerungen, die Ängste und Traurigkeit hervorrufen könnten, aus deinem Sichtfeld.
- Sei an einem Ort, der dir guttut und dir Raum zum Denken bietet.
Antje Hinz von www.MassivKreativ.de zu „richtige Fragen stellen“:
„Kreativ zu sein heißt, Fragen zu stellen und Dinge anders zu machen.“ - „Kreativität darf nicht nur ornamentaler Schmuck sein. Wenn sie etwas bewirken soll, müssen die richtigen Fragen gestellt werden. Als Wissensdesignerin rege ich in unserem Labor für gesellschaftliche Wertschöpfung MassivKreativ Wirtschaft, Kommunen und Verwaltung zum kreativen Umgang mit Wissen und Medien an, z. B. durch lebenslanges Lernen und kollegiale Beratung. Gerade am Arbeitsplatz ist das hervorragend möglich: MitarbeiterInnen können sich mit ihrem speziellen Wissen gegenseitig schulen und dabei den kreativen Methodenkoffer nutzen (World-Café, Brainwriting, Kopfstand, Osborne, Scamper, 6 Hüte nach Edward de Bono, Disney usw.) und sich gegenseitig befragen. Geeignete Formate sind Interviews, kreative Pausen und kulinarische Vorträge. Den Schatz an gesammeltem Wissen könnte jede/r als Podcast-Audio über das Intranet oder WhatsApp teilen und nutzen. Weiterbildungslast verwandelt sich so in Wissenslust.“
Über Antje Hinz: Ich bin als Wissensdesignerin, Moderatorin, Workshop-Leiterin und Medienproduzentin im Silberfuchs-Verlag tätig. Als Prozessbegleiterin realisiere ich innovative Projekte zwischen Wirtschaft, Kultur, Verwaltung, Medien und Gesellschaft und schreibe darüber auf meinem Blog MassivKreativ.
5. Ortswechel, um den Geist zu befreien
Es gibt gute Gründe, warum du einen Ortswechsel anstreben solltest, um kreativer und produktiver zu sein. Unsere Erinnerungen sind an unseren Umweltkontext gebunden. Finden wir Produktivität an einem Ort, heißt das nicht gleichzeitig, dass Kreativität genauso gut an diesem Ort entstehen kann. Deswegen entscheiden sich viele dazu, für neue, belebende Erfahrungen auf Reisen zu gehen. Dieser Wunsch, mehr von der Welt zu sehen und sie zu erleben, öffnet unseren Geist. Die Farben Marokkos, die Aromen eines türkischen Marktes, die Lichter von Paris am Abend, die untergehende Sonne auf den Alpengipfeln. Wenn wir unsere alltägliche Linse öffnen, durch die wir die Welt sehen, sind wir in der Lage, die Inspiration, die im Überfluss vorhanden ist, aufzunehmen. Deswegen können Ortswechsel Wunder für unsere Kreativität bewirken.
Katja Otto von www.lieber-gluecklich.de zu „Kreativ durch Ortswechsel“:
„Wie neue Wege deine Intuition und Kreativität fördern können... Es gibt verschiedene Methoden, die eigene Kreativität zu fördern. Dabei bedeutet Kreativsein, „aus dem zu schöpfen, was schon da ist“. Beim Erschaffen neuer Lösungen für Probleme und zum Verändern der eigenen Lebensrealität kann es von Vorteil sein, sich auch mit dem ganzen Körper tatsächlich auf neue Wege zu begeben ... Wo? In deiner unmittelbaren Umgebung natürlich, denn es muss nicht gleich eine Fernreise sein. Grundsätzlich können neue Lösungen und Möglichkeiten angeregt werden, indem wir etwas NEUES tun, lernen oder mit unseren Sinnen erfahren. Bleiben wir jedoch in alten Gewohnheiten und Denkmustern stecken, können wir auch nichts Neues erschaffen. Unser Gehirn ist plastisch und kann neue neuronale Verzweigungen bauen, ganz ähnlich wie neue Straßen in einer Stadt ... Gehen wir mal nicht den gewohnten Weg an der Hauptstraße entlang zur Arbeit, sondern entscheiden uns bewusst zu einem Umweg durch kleine Nebenstraßen, können wir auf einmal NEUES entdecken – neue Menschen, neue Läden, neue Gerüche. Das regt unser Gehirn zu mehr Kreativität an. Neue Denkmuster entstehen, auch unser inneres Bild von der Stadt, in der wir leben, wird voller, detaillierter und bunter! Das ist wie neuer Stoff für unsere Nähprojekte oder ein neues Strickmuster. Das Gehen auf neuen Wegen fördert die Entstehung neuer neuronaler Netze wie Fäden, die Stoffe miteinander verbinden und so ein größeres Ganzes erschaffen."
Über Katja Otto: Ich lebe und arbeite in Berlin, einer Stadt, die mich in seiner Vielfalt und Kreativität zu eigenen neuen Wegen inspiriert hat – beruflich und auch persönlich. Als ganzheitliche Lebensberaterin, SIA-Therapeutin und Autorin meines Blogs auf www.lieber-gluecklich.de möchte ich Menschen dazu anregen, neue „Wege zum Glück“ zu gehen und bewusste Veränderungen in ihrem Leben anzustreben. Zu meinem Angebot zählen auch meine „Intuition Walks“, die ich mit meinen Klienten als kreativen Lösungsweg immer wieder gerne nutze.
Kreativität vs. Stressiger Alltag
Wir bewundern oft die wunderbare Kreativität von Kinderzeichnungen, fantasievollen Spielen und erfundener Sprache. Kinder zeigen einen fantasievollen Umgang mit Farben, Mustern und allen möglichen Dingen, der uns in seiner Naivität und Unberührtheit an unsere Kindheit erinnert. Diese Kreativität schlummert aber auch noch in uns Erwachsenen, jedoch nutzen wir sie viel zu selten, vor allen Dingen im Arbeitsalltag.
Warum ist Kreativität im Alltag aber so wichtig? Weil sie das Leben unendlich interessanter und erfüllender macht – Sie kann wie eine Pause in unserem stressigen Alltag sein. Mit all den oben genannten Methoden kannst du ganz einfach zu deiner Kreativität finden. Nimm dir eine Auszeit, hab Langeweile und vergiss Perfektionismus. Vielleicht ein Ortswechsel, oder ein Zimmerumbau? Die Kreativität steckt in dir und du solltest sie nutzen, um Ruhe in deinen stressigen Alltag einkehren zu lassen.
Anne-Claudia Schreier von www.crowncrafts.de zu „Frauen in der rushhour des Lebens“:
"Kreativität ist die Möglichkeit, meinen Blick auf die Welt und auf das Leben in ein Projekt umzusetzen, etwas zu gestalten und neu zu denken! Bei Kindern ist es uns besonders wichtig, dass sie diese Fähigkeit entfalten und leben. Aber warum gestatten wir es uns selbst – als Erwachsene – oft nicht, dieses unglaubliche Geschenk, das in uns liegt, auszupacken und uns daran zu freuen? Gerade bei Frauen in der Rush Hour des Lebens erlebe ich sehr stark, dass sie nur darauf fokussiert sind, ihre To-Do-Listen abzuarbeiten. Und wenn man dann mal was Kreatives macht, dann doch meist für die Kinder! Warum eigentlich? Warum gestatten wir es uns nicht, einfach mal etwas Schönes zu gestalten – nur mal so ... In meinen Bastelkursen (bald auch online) erlebe ich es immer wieder, dass Frauen, die sich gerade in stressigen Zeiten diese Auszeit nehmen, hinterher sagen: „Dieser Abend war für mich so erholsam wie ein Kurzurlaub!“ Ich möchte Mut machen zum Ausbrechen aus dem Alltag – zum Entdecken und Leben deiner/Ihrer ganz eigenen Kreativität, die neue Lebensenergie und -freude mit sich bringt.“
Über Ann-Claudia Schreier: Ich heiße Anne-Claudia Schreier, bin 51 Jahre alt und habe erst sehr spät entdeckt, dass Kreativität keine brotlose Kunst sondern ein Geschenk des Himmels ist. Sie ermöglicht mir, neue Wege zu gehen und auch Neues, Individuelles zu erschaffen. 2012 habe ich meine Leidenschaft für Papier zum Beruf gemacht und liebe es seither, Frauen in einer sehr herausfordernden Zeit in ihrem Leben eine kreative Oase zu schaffen, in der sie Schönes gestalten und ihr Potential entdecken und entfalten dürfen. Eine schönere Berufung kann ich mir nicht mal erträumen!
Kreativität am Arbeitsplatz
Kreativität ist nicht nur für den persönlichen Ausgleich wichtig, auch am Arbeitsplatz hilft Kreativität enorm dabei, den Kopf zu befreien und Arbeitsschritte zu erleichtern. Die meisten Unternehmen schätzen nach wie vor Intelligenz mehr als Kreativität. Der traditionelle Büroalltag, den viele von uns haben, lässt nicht immer viel Raum für Kreativität. Schließlich hat man in der Regel eine bestimmte Anzahl von Aufgaben zu erledigen und dabei lieber nicht von der gewohnten Arbeitsweise abweichen, um etwas Neues auszuprobieren. Bei der Arbeit kreativ zu sein, bedeutet in der Regel, Risiken einzugehen, was dich vielleicht zögern lässt. Die Angst vor dem Unbekannten ist mächtig – besonders dann, wenn es bedeutet, dass du scheitern könntest.
Aber die Sache ist folgende: Kreativität am Arbeitsplatz ist sehr wichtig. Wenn du kreatives Denken auch im Arbeitsalltag anwenden kannst, wirst du feststellen, dass du auch innovative und gute Ergebnisse erzielst. Innovation ist nämlich für jedes Unternehmen ein wichtiger Treiber für Erfolg. Mal etwas Neues auszuprobieren oder das Hobby in die Arbeit einfließen zu lassen, kann zu besseren Ergebnissen und neuen Prozessen führen. Schon ein kreativeres Umfeld, sprich mehr Farben, Pflanzen und Licht, können viel in uns auslösen und uns auf neue Gedanken bringen. Kreativität und Innovation kommen nicht immer von selbst. Man kann es lernen, wie alles andere auch. Und das gilt nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Manager – tatsächlich besitzen Manager die Fähigkeit, die Kreativität ihrer Mitarbeiter zu lenken. Manchmal muss es von oben herab beginnen – mit Schulungen, Übungen, Tipps und Tricks.
Es gibt zwei Hauptwege, auf denen Kreativität am Arbeitsplatz unbedingt erforderlich ist: kreatives Denken und kreative Problemlösung. Kreatives Denken ist ziemlich einfach zu definieren, aber etwas schwieriger umzusetzen. Wenn du ein kreativer Denker bist, bedeutet das im Grunde genommen, dass du mit Ideen aufwartest, die neu und einzigartig sind. Es ist einfach, dieselben auswendig gelernten Konzepte für ein Projekt oder eine neue Kampagne zu entwickeln, vor allem, wenn du sie schon einmal verwendet hast. Aber wenn du anfängst, kreativ zu denken und etwas wagst, wirst du überrascht sein, was deinem Gehirn alles einfallen kann. Es ist diese "Alles an die Wand werfen und sehen, was hängen bleibt"-Methode, bei der kreative Denker wirklich glänzen.
Nathalie Bromberger von www.nathalie-bromberger.de zu „Kreativität am Arbeitsplatz":
"Wenn wir Kreativität am Arbeitsplatz fördern wollen, brauchen wir vor allem eine kreative Arbeitsatmosphäre. Die gedeiht, wenn wir drei Voraussetzungen schaffen: Erstens brauchen wir eine Fehlerkultur – Leistungsdruck und Perfektionismus blockieren unseren kreativen Geist. Nur dann, wenn wir keine Angst haben müssen, Fehler zu machen, können wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Zweitens braucht Kreativität Kooperation statt Konkurrenz. Sie ist immer eine Gemeinschaftsleistung. Wir bauen auf den Ideen anderer auf und inspirieren einander. Darum kann nie die kreative Leistung einzelner beurteilt werden – das Resultat des ganzen Teams zählt und sollte gefeiert werden.
Die dritte und wichtigste Voraussetzung ist Vertrauen. Kreativität lässt sich nicht messen oder kontrollieren. Sie gedeiht nur in einer Atmosphäre des Vertrauens. Dieser Punkt fällt den meisten Vorgesetzten besonders schwer. Wie sollen sie da erkennen, ob das Team auf dem richtigen Weg ist? Statt auf Zahlen zu achten, müssen sie lernen, die Stimmung der Mitarbeiter im Blick zu haben: Denn wenn Menschen sich wohlfühlen und sich wertgeschätzt fühlen, kommt Kreativität von selbst aus den Startlöchern."
Über Nathalie Bromberger: Als Kreativcoach begleite ich kreative UnternehmerInnen bei Ideenentwicklung und Storytelling. Auch als Comiczeichnerin und Autorin arbeite ich zu meinem Lieblingsthema: den besonderen Merkmalen der kreativen Arbeit und Methoden, wie wir unser kreatives Potenzial befreien können.
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