Die Gesichtsmaske – immer und überall ist sie nun unser neuer Begleiter. Zum Schutz für einen selbst und anderer vor Corona ist der Mundschutz wichtiger denn je. Auch wenn die selbstgenähte Maske keinen hundertprozentigen Schutz vor Viren bietet, so verringert sie zumindest das Ansteckungsrisiko. Daher möchten viele wissen, wie sie zu Hause am besten ihre eigene Maske nähen und waschen können.
Mit ein wenig Nähwissen und in sechs Schritten kannst du deinen wiederverwendbaren Mundschutz selbst nähen – mit der Nähanleitung „Mundschutz nähen“ zeigen wir dir wie!
Wichtig: In diesem Artikel wird oft von Mundschutz und „schützen“ geredet. Jedoch muss von Anfang an festgestellt werden, dass die selbstgenähten Behelfsmasken weder Schutz vor dem Virus selbst bieten noch die medizinischen Schutzmasken ersetzten. Diese Nähanleitung dient ausschließlich zum Erstellen privater Gesichtsmasken, welche keinen vollständigen Schutz bieten können.
Warum ist die Maske so wichtig?
Das Tragen einer Behelfsmaske oder Mundschutzes ist eine Möglichkeit, die Ausbreitung des neuen Coronavirus zu verlangsamen. In öffentlichen oder kommunalen Einrichtungen, insbesondere in Situationen, in denen du dich in der Nähe anderer Personen aufhältst, wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vielen Gesundheitsbehörden empfohlen eine Nasen-Mund-Maske oder Atemschutzmaske zu tragen. Seit einigen Wochen besteht Maskenpflicht, um alltägliche Dinge, wie Einkaufen, beschreiten zu können.
Eine Maske ist in erster Linie nicht dazu gedacht, dich als Träger zu schützen. Der Zweck eines Mundschutzes besteht vielmehr darin, die Menschen um dich herum zu schützen. Das liegt hauptsächlich daran, dass manche vom Virus erkrankte Menschen keine Symptome aufweisen. Durch Tröpfchenübertragung sind sie dennoch ansteckend für ihre Mitmenschen.
In vielen systemrelevanten Einrichtungen haben medizinische Mundschutzmasken oberste Priorität. Daher ist es umso wichtiger, keinen medizinischen Mundschutz zu kaufen, sondern den Mundschutz selbst zu nähen. Alternativ lohnt es sich Schneider*innen in deiner Region zu unterstützen und dort Masken einkaufen.
Hast du deinen eigenen Mundschutz hergestellt, achte trotzdem auf Händewaschen, Social Distancing und das richtige Tragen des Mundschutzes. Nur so lässt sich die Verbreitung wirksam verlangsamen.
Nähanleitung: Mundschutz selbst herstellen
Mundschutz: Material auswählen
Materialien:
- Stoffe
- Elastisches Band
- Schrägband
- Draht oder Metallstreifen
Werkzeuge:
- Stoffschere
- Nadel & Faden oder Nähmaschine
- Stecknadel
Maße für den Mundschutz
Du kannst den Mundschutz in verschiedenen Größen herstellen. Je nachdem, ob der Mundschutz für Kinder oder Erwachsene ist, solltest du die Größe des Stoffstücks anpassen. Ein Stoffzuschnitt mit den Maßen 20 cm x 20 cm ist demnach für den Mundschutz eines Erwachsenen gedacht.
Mundschutz: Stoff aussuchen
Wenn du deinen Mundschutz selbst machen möchtest, stehst du früher oder später vor der Qual der Wahl: welchen Stoff und welches Muster? Es gibt verschiedene Mundschutzarten, die verschiedene Stoffe erfordern. Wir verwenden in diesem Beispiel einen Baumwollstoff mit Muster und einen Filterstoff (Molton). Eng gewebte, hundertprozentige Baumwollstoffe eignen sich sehr gut für selbst hergestellte Masken.
Wir empfehlen, Strickstoffe (z. B. Jersey-T-Shirts) zu vermeiden, da sie beim Dehnen Löcher an den Nähten verursachen. Um die Maske noch zu verbessern, verwende im Inneren der Maske einen Filterstoff wie Vlies oder Molton, um Partikel abzublocken. Es ist dir freigestellt, ob du Molton für den Mundschutz benutzen möchtest oder nur Baumwolle. Wichtig ist: Zwei Lagen müssen es mindestens sein, wenn du deinen Mundschutz selbst nähen möchtest. Wie schon oben erwähnt, schützen auch 2 Lagen den Träger nicht vor dem Corona-Virus, jedoch hindert die zweite Lage einen zu einfachen Tröpfchenaustausch und verbessert den Tragekomfort.
Filter für Mundschutz, ja oder nein?
Wenn du für deinen wiederverwendbaren Mundschutz einen Filter haben möchtest empfehlen wir dir einen Filterstoff wie Molton zu benutzen. Molton für Mundschutz lohnt sich deshalb, da es dem Mundschutz noch eine zusätzliche Filterfunktion verleiht. Ob und inwiefern der Filter oder Baumwollstoff tatsächlich Tröpfchen zurückhalten, können nur Spezialisten mit Sicherheit sagen. Die Gesichtsmaske ist wie auch oben schon erwähnt kein schützender Ersatz für den medizinischen Mundschutz. Dementsprechend ist auch das Einnähen eines Filters nicht unbedingt notwendig.
Elastisches Band und Metallstreifen für den Mundschutz
Bei dieser Nähanleitung haben wir uns für die Variante mit Gummibandschlaufen und ein Stück Draht für den Nasenrücken entschieden. Die hier vorgeschlagenen Gummibandschlaufen kannst du ganz einfach offenlassen und vier einzelne Bänder befestigen. So kannst du später deinen Mundschutz anpassen. Auch der Draht ist nicht zwingend notwendig. Beide Optionen bieten einen guten Tragekomfort für den Mundschutz, andere Materialien sind allerdings auch möglich.
Schritt-für-Schritt Anleitung Mundschutz nähen
Schritt 1 – Stoffe zuschneiden
Der beste Stoff für selbstgemachte Masken ist ein dicht gewebter Stoff aus 100 Prozent Baumwolle. Bettlaken, Vorhänge oder gewebte Hemden aus Baumwolle kommen als Material für selbstgenähte Masken infrage. Wasche die Stoffe mit heißem Wasser vor, um Keime abzutöten und das Material zu verschrumpfen. So ändert, der Mundschutz später seine Form nicht.
Für diese Maske benötigst du entweder einen Stoff zugeschnitten auf die Maße 40 cm x 20 cm oder zwei verschiedene Stoffe. Nutze für die äußere Schicht einen beliebigen Baumwollstoff mit oder ohne Muster. Die Innenseite nähst du entweder mit einem Filterstoff wie Molton oder ebenso aus einem hundertprozentigen Baumwollstoff. Entscheidest du dich dazu zwei verschiedene Stoffe herzunehmen, schneide diese auf die Maße 20 cm x 20 cm zu und leg die rechte Seite der Stoffe übereinander.
Schritt 2 – Schrägband zuschneiden und festnähen
Passend zu deinen Stoffen kannst du dir ein Schrägband heraussuchen. Das Schrägband ist dazu da, um dem Mundschutz noch zusätzlichen Halt zu geben und die Nähte sauber zu vernähen. Schneide das Schrägband für zwei Seiten der Stoffe zu (jeweils ca. 20 cm). Lege sie nun auf die zwei gegenüberliegenden Seiten mit Stecknadeln an. Mit geradem Stich kannst du nun die beiden Schrägbänder an den Stoffen festnähen.
Schritt 3 – Falten schlagen und abstecken
Jeweils zwei Kanten deines Stoffes sind nun mit Schrägband festgenäht. Jetzt nimmst du die Seiten des Stoffes, die noch kein Schrägband haben und faltest sie jeweils an beiden Seiten dreimal ein. Eine Falte ist zwischen 1,5 bis 2 cm breit. Die Längsfalten sind so gelegt, dass du nun eine kürzere Seite hast und die einzelnen Falten sich leicht überlappen. Fixiere die Falten auf beiden Seiten mit Stecknadeln.
Schritt 4 – Gummiband einlegen
Da der Stoff pflegeleicht und sehr fein ist, ist er ein beliebter Stoff für Babys. Ob Kleidung, Windeln oder Tücher – Musselin eignet sich hervorragend dafür.
Langsam erfreut er sich auch immer größerer Beliebtheit bei der Kleidung für Erwachsene. Musselin aus Baumwolle ist durch die beiden Lagen sehr saugstark und gleichzeitig anschmiegsam. Das macht es zu einem perfekten Stoff für Sommerkleider und Tops.
Schritt 5 – mit geradem Schnitt festnähen
Wiederhole das für die andere Seite der Maske. Nähe die Falten und die elastischen Bänder mit einem geraden Stich fest.
Schritt 6 – Schrägband an den kurzen Seiten festnähen
Dieser Schritt ist optional. Wer gerne seinen Mundschutz mit ordentlichen Rändern uf5 verschönern möchte, kann an den kurzen Seiten noch Schrägbänder anbringen. Schneide dafür einfach das Schrägband zweimal auf die Länge der kurzen Seiten zu und fixiere es jeweils auf beiden Seiten mit Stecknadeln. Klappe die Ohrschlaufen nach innen ein, damit diese nicht im Weg sind. Nun kannst du das Schrägband wie gewohnt mit geradem Stich an der Maske festnähen.
Schritt 7 – Mundschutz ist einsatzbereit
Jetzt kannst du noch letzte Schönheitskorrekturen durchführen, überstehende Fäden abschneiden und die Falten einmal glattbügeln. Zum Einsetzten des Mundschutzes musst du einfach die Schlaufen des Gummibandes um die Ohren legen und die Falten aufraffen. Dein Mundschutz ist nun einsatzbereit!
Mundschutz tragen – do‘s und dont’s
Das richtige Tragen der Maske ist sehr wichtig. Erst durch eine angemessene Anwendung ist der Effekt des Mundschutzes gesichert.
Bevor du eine Maske aufsetzt, wasch dir deine Hände mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife. Falls Seife und Wasser nicht zur Verfügung stehen, reibe die Hände gründlich mit alkoholhaltigem Handdesinfektionsmittel ab.
DIY-Mundschutz aufsetzen:
- Halte die Gummibänder, während du sie dir am Gesicht befestigst.
- Vermeide es, den Stoff des Mundschutzes zu berühren.
- Setze den Mundschutz an öffentlichen Orten immer auf.
Mundschutz anpassen:
Pass die Gesichtsmaske nach deinen Wünschen an. Es ist wichtig, dass:
- der Mundschutz eng, aber bequem an den Seiten des Gesichts anliegt.
- die Maske Mund und Nase bedeckt.
- der Draht um die Nase liegt. Besonders bei Brillenträgern wichtig, um beschlagene Gläser zu vermeiden.
- das Atmen ohne Einschränkung möglich ist.
Mundschutz abnehmen:
- Wasch dir zuerst deine Hände mit Wasser und Seife oder benutz Handdesinfektionsmittel.
- Benutz die Bänder, um die Maske von deinem Gesicht abzunehmen. Fass nicht den Stoff an, um die Maske abzunehmen.
- Vermeide es, deinen Mund, deine Nase oder deine Augen zu berühren.
- Wasch dir sorgfältig nach dem Abnehmen der Maske die Hände.
- Lege den selbstgenähten Mundschutz in die Waschmaschine oder das Spülbecken.
Waschbarer Mundschutz – so machst du den DIY-Mundschutz sauber
Um sicherzustellen, dass die Maske auch ihren Dienst tut, musst du die Gesichtsmaske regelmäßig reinigen. Dadurch begrenzt du die Verbreitung von Keimen. Es gibt keine feste Regel, wie oft Masken zu waschen sind. Das hängt insbesondere von der Häufigkeit der Benutzung ab. So wäschst du deinen Mundschutz:
- Mundschutz in die Waschmaschine:
Da die Maske ein wiederverwendbarer Mundschutz ist, kannst du, bzw. solltest du ihn sogar in der Waschmaschine reinigen. Du hast keine Waschmaschine? Handwäsche ist auch in Ordnung. Du darfst dir allerdings währenddessen nicht ins Gesicht fassen und musst die Hände gründlich waschen nach der Reinigung!
- Temperatur: heiß
Stell die Wassertemperatur an deiner Waschmaschine auf heiß und den Zyklus auf normal. Wenn du dich für die Handwäsche von Masken entscheidest, füll das Waschbecken mit heißem Wasser auf.
- Waschmittel:
Das Waschmittel ist bei Masken nicht relevant, du kannst dasselbe wie für deine Baumwollwäsche benutzen.
- Desinfektion:
Wenn jemand in deinem Haushalt krank ist oder ein geschwächtes Immunsystem hat, solltest du dem Waschgang ein Desinfektionsmittel beifügen.
- Wäschesack benutzen:
Ein Wäschesack ist eine gute Möglichkeit, den Mundschutz vor dem Verheddern zu schützen, wenn du sie mit anderen Kleidungsstücken in der Maschine wäschst. Der Netzbeutel kann direkt von der Waschmaschine in den Trockner wandern.
- Trocknen:
Am besten auf dem höchsten Wärmeprogramm in einem Trockner trocknen. Wenn du keinen Trockner hast, kannst du den Mundschutz auch lufttrocknen lassen.
- Aufbewahren:
Wenn die Masken trocken sind, bewahre sie in einem abgedeckten Behälter auf.
Sicherheitshinweis
Masken sollten nicht von Kleinkindern, Personen mit Atembeschwerden oder Personen, die die Maske nicht ohne Hilfe abnehmen können, verwendet werden. Hast du bei allen Gesichtsmasken Schwierigkeiten beim Atmen, fühlst dich schwindelig oder bekommst Kopfschmerzen, setze die Maske in einem weniger bevölkerten Gebiet kurz ab. Insbesondere, wenn du es nicht gewohnt bist, eine Maske zu tragen.
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