Wir lieben Stoffe! Es gibt sie in allen erdenklichen Farben, Materialien und Beschaffenheiten. Dabei braucht jeder Stoff seine ganz eigene Pflege und Zuwendung. In diesem Artikel stellen wir dir die beliebtesten Stoffarten vor, sagen dir, was diese besonders macht, was du bei der Verarbeitung beachten solltest und wie du ihn richtig pflegst, damit du ganz lange Freude daran hast!
Jersey: Beliebter Stoff-Klassiker
Jersey wurde anfänglich aus Wolle angefertigt. Heute gibt es Jersey in allen möglichen Varianten. Jersey ist ein sehr elastischer Stoff. In der Herstellung kommen verschiedene Viskose- und Baumwollmischungen oder aber Seide zum Einsatz. Die unterschiedlichen Jersey-Arten werden heute auf verschiedene Art und Weise hergestellt. Beim Single-Jersey werden abwechselnd rechte und linke Maschen verwendet, wodurch der Stoff sehr dehnbar wird und über eine linke und eine rechte Seite verfügt. Double-Jersey wird entweder links-links oder rechts-rechts gestrickt. Durch diese Art der Vermaschung wird der Stoff robuster und hochwertiger. Man unterscheidet daher auch zwischen verschieden Jersey-Arten. Die bekanntesten sind Single und Double Jersey.
Single-Jersey ist das am häufigsten verwendete Material für die Herstellung von T-Shirts. Bei Single-Jersey ist das Aussehen der Vorderseite und der Rückseite unterschiedlich. Er ist warm, flexibel und dehnbar.
Double-Jersey-Gewebe ist fast identisch mit dem Single-Jersey-Gewebe, aber in Double-Jersey- ist das Aussehen von Vor- und Rückseite gleich und es ist etwas dicker.
Es gibt aber noch Triple-Jersey, Interlock-Jersey, Jacquard-Jersey und Cloqué-Jersey.
Nähen mit Jersey
Je nachdem wie dick der Stoff ist, fällt die Verarbeitung von Jersey unterschiedlich schwer aus. Double-Jersey ist etwas leichter zu nähen, da Single-Jersey sehr elastisch und damit rutschig ist und sich die Enden gerne einrollen, was beim Nähen sehr stören kann.
Jersey wird am besten mit einer speziellen Jersey- oder Stretchnadel verarbeitet. Diese ist – ähnlich wie eine Stricknadel – vorne abgestumpft, damit die Struktur des Stoffs nicht beschädigt wird. Damit die Nähte bei der Verarbeitung nicht reißen, empfehlen wir mit mehr Fadenweite zu nähen, also zum Beispiel im Zickzack- oder Dreifachstich. Wenn du eine Overlock-Nähmaschine hast, kannst du diesen Stoff auch damit nähen.
Was kann ich aus Jersey nähen?
Jersey ist ein dehnbarer, saugfähiger und atmungsaktiver Stoff. Durch seine hohe Elastizität bietet er neben einer optimalen Passform außerdem einen sehr hohen Tragekomfort. Dadurch eignet er sich ideal für jede Art von Kleidung, die nah am Körper getragen wird. Für T-Shirts, Kleider und Hosen sowie als Stoff für Kinder und Babys ist Jersey bestens geeignet.
Die richtige Pflege von Jersey
Wenn der Anteil an Elasthan mehr als 10 % beträgt, sollte er nicht höher als 30 Grad gewaschen werden. Generell sollten Jersey-Stoffe immer im Schonwaschgang gewaschen werden. Es ist außerdem empfehlenswert, ein Schonwaschmittel zu nutzen. Vorsicht auch vor Eco-Waschgängen. Diese sparen oft so viel Wasser ein, dass die Wäsche stark aneinander reibt, was zu geschädigten Fasern führen kann. Die Stoffe bilden dann einen leichten Flaum an der Oberfläche und sehen wie ausgeblichen aus. Vermeide außerdem, deine Jersey-Stücke in den Trockner zu stecken, sondern trockne sie im Liegen in der Luft. Dann behalten sie lange ihre ideale Passform.
Da Jersey die Eigenschaft hat, recht knitterfrei zu sein, musst du selten zum Bügeleisen greifen. Solltest du doch mal eine hartnäckige Falte finden, glätte den Stoff sanft bei niedriger Temperatur. Um auf Nummer sicher zu gehen, teste am besten an einer unauffälligen Stelle, ob der Stoff dem standhält.
Tipps zum Nähen mit Jersey von Antonia, Nähbloggerin bei marjakatz.de:
„Jersey wird überwiegend aus Baumwolle oder Viskose hergestellt. Durch seine Maschenstruktur und den Elasthan-Anteil ist es ein sehr dehnbarer Stoff, der sich gut für bequeme Alltagskleidung eignet. Ich nähe besonders gern bunte Jerseykleider für mich oder Oberteile für meine Kinder. Praktisch ist bei Jersey, dass er nicht versäubert werden muss. Für das Nähen verwende ich eine spezielle Jersey-Nadel mit einer abgerundeten Spitze, damit die Maschenstruktur des Stoffes nicht verletzt wird und keine Löcher entlang der Naht entstehen. Außerdem wähle ich elastische Sticharten, wie z.B. den Zick-Zack-Stich oder nähe die Teile direkt mit meiner Overlock zusammen. Auch wenn man beim Nähen aufpassen muss, den Stoff nicht zu dehnen, ist Jersey gut für Anfänger geeignet, weil seine Elastizität auch Nähfehler verzeiht.“
Über Antonia von www.marjakatz.de: Ich wohne mit meiner lebhaften, fünfköpfigen Familie in Köln und nähe am liebsten für mich und meine Kinder. Seit 2013 schreibe ich auf meinem Blog Marja Katz über meine Nähprojekte. Dort habe ich zahlreiche Tipps, Anleitungen und kostenlose Schnittmuster veröffentlicht. Außerdem geht es auf meinem Blog um das Herstellen von Schmuck, Upcycling und Bastelprojekte für Kinder.
Musselin: Edle Leinen aus Baumwolle
Musselin, der Stoff, aus dem häufig Babytücher und Windeln gemacht sind, wurde das erste Mal im 17. Jahrhundert im Irak angefertigt. Seinen Höhepunkt erlebte der Stoff aber währen des 18. Und Anfang des 19. Jahrhunderts. Vor allem Frauenkleider bestanden damals aus weißem Musselin. Der Stoff war so beliebt, dass Frauen die dünnen Textilien sogar im Winter tragen wollten. Dadurch erkälteten sie sich oft, was dazu führte, dass man Erkältungen auch „Musselin-Krankheit“ nannte.
Musselin besteht meist aus Baumwolle, es gibt ihn aber auch aus Viskose. Er ist ein locker fallender Stoff in Crinkle-Optik.
Nähen mit Musselin
Vor dem Nähen solltest du Musselin auf jeden Fall vorwaschen, da er sich sehr stark zusammenzieht. Achte daher auch beim Einkauf darauf, ein paar Zentimeter mehr Ware in den Korb zu legen.
Nähen kannst du Musselin mit einer normalen Universalnadel, gerne aber auch eine Jersey-Nadel. Verringere an deiner Nähmaschine den Fußdruck etwas und verlängere die Stichlänge auf 3 bis 3,5. Da der Stoff empfindlich ist, solltest du beim Nähen nicht zu sehr daran ziehen, um Beschädigungen zu vermeiden. Wenn du einen Obertransportfuß für deine Nähmaschine hast, kannst du diesen verwenden.
Was kann ich aus Musselin nähen?
Da der Stoff pflegeleicht und sehr fein ist, ist er ein beliebter Stoff für Babys. Ob Kleidung, Windeln oder Tücher – Musselin eignet sich hervorragend dafür.
Langsam erfreut er sich auch immer größerer Beliebtheit bei der Kleidung für Erwachsene. Musselin aus Baumwolle ist durch die beiden Lagen sehr saugstark und gleichzeitig anschmiegsam. Das macht es zu einem perfekten Stoff für Sommerkleider und Tops.
Die richtige Pflege von Musselin
Du kannst Baumwoll-Musselin ganz normal bei 30 Grad in der Waschmaschine waschen und schleudern. Nur in den Trockner sollte der Stoff nicht, da er sehr anfällig dafür ist einzugehen.
Typisch für Musselin ist sein Crinkle-Look. Den kannst du Bügeln und er verringert sich. Jedoch sieht Musselin auch ungebügelt super aus.
Spitze: Romantisch feine Stoffware
Kaum ein anderer Stoff ist so elegant wie die Spitze. Die ersten Spitzenstoffe wurden im 15. Jahrhundert in Italien gefertigt und sind seitdem aus der Modebranche nicht mehr wegzudenken. Es gibt viele verschiedene Sorten von Spitze, unter anderem Reticella-Spitze, orientalische Nadelspitze oder die Weißstickerei. Romantisch und verspielt lassen sich viele tolle Näherzeugnisse aus Spitze zaubern.
Nähen mit Spitze
Der Edle Stoff ist mit viel Vorsicht zu verarbeiten und ist damit eher für fortgeschrittene Näher geeignet. Wird Spitze mit anderen Stoffen kombiniert, legt man sie am besten darunter, damit sich die feinen Fäden nicht in den Haken verzerren. Zum Nähen verwendet man lieber dünne Nadeln, um den feinen Stoff nicht zu beschädigen. Außerdem sollte eine geringe Stichlänge eingestellt werden. Arbeite auf jeden Fall langsam und vorsichtig.
Was kann ich aus Spitze nähen?
Elegante Kleider, verspielte Verzierungen und auch Unterwäsche lassen sich wunderbar aus Spitze herstellen. Auch Deko-Artikel wie Tischdecken, Gardinen oder Verschönerungen von Blumentöpfen können genäht werden.
Die richtige Pflege von Spitze
So fein und elegant wie Spitze ist, so möchte der Stoff auch behandelt werden. Falls Sie das Wäschestück in der Waschmaschine waschen wollen, empfiehlt es sich, dieses extra in einen Wäschesack zu geben. Die Temperatur sollte bei maximal 40 Grad Celsius liegen. Bei sehr feiner oder alter Spitze wiederum ist eine Handwäsche zu empfehlen. Lege das Stück für die Handwäsche in lauwarmes Wasser mit ein wenig Waschmittel und lasse es kurz einwirken. Trockne es dann an der Luft und auf keinen Fall im Trockner.
Cord: Robuster, gerippter Stoff
Cord-Stoffe erkennt man an ihrem Gerippe. Je nach Art des Gewebes stehen diese in unterschiedlichem Abstand zueinander und geben dem Stoff seine Struktur und Optik und machen ihn zudem besonders robust.
Ab mehr als 40 Rippen pro 10 cm spricht man von Feincord. Er ist etwas dünner als die anderen Cordarten. Der gröbste Cord ist der Kabelcord. Er besteht aus 10 Rippen pro 10 cm. Dazwischen gibt es noch den Trenker-, bzw. Breitcord (10 – 25 Rippen) und den Genuacord (25 – 40 Rippen).
Nähen mit Cord
Beim Nähen von Cord ist es besonders wichtig, in die gleiche Strichrichtung zu nähen, ansonsten wird die Verarbeitung durch das Sträuben der Härchen erschwert. Lege unbedingt alle Stofflagen in die gleiche Strichrichtung. Je nach Dicke des Stoffs solltest du eine Nadeldicke von 90 wählen. Bei dünnerem Cord reicht eine Dicke von 70-80.
Was kann ich aus Cord nähen?
Dickere Cord-Stoffe können als Hosen oder Hemden verarbeitet werden. Dünnere Cord-Variationen eignen sich gut zum Nähen von Röcken oder Beuteln. Insgesamt sind deiner Kreativität natürlich keine Grenzen gesetzt.
Die richtige Pflege von Cord Stoff
Du kannst Cord einfach in der Waschmaschine bei 40 Grad waschen. Zum Trocknen hängst du ihn lieber auf. Er lässt sich auch ganz leicht bügeln. Drehe ihn dafür am besten auf links.
Tipps zum Nähen mit Cord von Laura, Bloggerin bei tagtraeumerin.de:
„Ich liebe Cord! Dieser Stoff ist einer meiner Alltime-Favorites für den Herbst und Winter - vor allem in warmen Farben wie Senfgelb, Smaragdgrün und Bordeaux. Am liebsten nähe ich Röcke und Latzkleider aus Cord - eine kurze "Jeansjacke" mit Fellkragen fände ich aber auch mega! Oder eine Blousonjacke im College-Stil?
Mein nächstes Projekt wird jedoch erstmal eine Hose aus Cord mit ganz breiten Rippen, so genanntem Trenkercord. Damit kann man tolle Effekte erzielen, wenn man bei Details wie Passen oder Taschen mit dem Fadenlauf spielt. So lassen sich zum Beispiel Zickzack-Muster erzeugen.
Weil Cord meistens aus Baumwolle besteht, solltest du ihn vor dem Verarbeiten unbedingt waschen. Das Zuschneiden ist der einzig unschöne Part: man fusselt einfach alles voll! Daher sollte man alle Teile am besten mit einer Overlock versäubern, je nach Modell vor oder nach dem Schließen der Nähte. Ist das ganze Gefussel aber erstmal geschafft, hält man ein wunderbares Lieblingsteil in den Händen, an dem man lange Freude hat.
BONUS-TIPP: Beachte beim Zuschneiden von Cord unbedingt die Strichrichtung. Er erscheint heller oder dunkler, je nachdem, in welcher Richtung man ihn zuschneidet. Daher solltest du dich für eine Richtung entscheiden und bei allen Teilen beibehalten. Einzige Ausnahme: du möchtest bewusst mit diesem Effekt spielen.“
Über Laura von www.tagtraeumerin.de: Hej! Mein Name ist Laura, ich bin 30 Jahre alt und lebe in Leipzig. Ich bin gelernte Maßschneiderin und Modedesignerin und habe im Januar 2015 Schleifenfänger, mein Atelier für Brautmode, eröffnet. Ich liebe es, selbst zu nähen und zu designen, aber bringe auch unheimlich gern anderen mein Handwerk näher. Mittlerweile habe ich vier Nähbücher geschrieben. Auf tagtraeumerin.de schreibe ich seit 2007 über Mode, Selbstgemachtes und alles, was mich sonst noch glücklich macht.
Fleece Stoff: Flauschig warmes Maschinengewebe
Fleece ist ein Maschinengewebe und besteht meistens aus Polyester. Es gibt ihn aber auch in Baumwolle. Das erste Mal ist er Ende der 70er Jahre in den USA verarbeitet worden, wo er aus recycelten PET Flaschen hergestellt wurde.
Nähen mit Fleece
Stoffe aus Polyester müssen in der Regel nicht vorgewaschen werden. Daher ist dies auch bei Fleece nicht nötig. Da Fleece aus Maschinengewebe hergestellt wird, ist eine entsprechende Nadel hilfreich. Gut eignen sich Jersey oder Microtex Nadeln. Abhängig von der Stoffdicke muss natürlich auch die Wahl der Nadel angepasst werden. Sehr dicker Fleece benötigt eine Nadeldicke von etwa 90, während bei dünnerem Fleece 70 ausreicht.
Das Garn sollte, genau wie Fleece meist auch, möglichst aus Polyester bestehen, da Baumwollgarn reißen könnte. Wähle als Stichart den Zickzackstich oder den Dreifach-Geradstich aus, da diese Sticharten besonders stabil sind.
Kleiner Tipp: Schneide den Stoff in einem separaten Raum zu, da er doll fusselt und die Fusseln schwer zu entfernen sind.
Welche Nähprojekte eignen sich für Fleece?
Fleece verbindet viele tolle Eigenschaften, die es zu einem idealen Stoff für Outdoor-Bekleidung macht. Es ist leicht aber wärmeisolierend, widerstandsfähig, knitterfrei und wasserabweisend.
All diese Eigenschaften machen es sehr beliebt für Pullover und Babykleidung oder auch für Decken.
Fleece Stoff pflegen
Du kannst Fleece einfach im Schonwaschgang in der Maschine waschen. Wichtig ist, dass die Schleuderzahl nicht zu hoch ist. Es sollte kein Weichspüler verwendet werden, da sonst die Atmungsaktivität des Stoffs beeinträchtigt werden kann. Sei auch beim Waschmittel sparsam, da der Stoff sonst anfangen kann zu riechen. Fleece ist unbedingt an der Luft zu trocknen, da er sehr hitzeempfindlich ist und die Hitze im Trockner das Material beschädigen kann. Daher ist auch vom Bügeln abzuraten, es sei denn, du bügelst auf niedrigster Stufe. Probiere das aber vorher an einer unauffälligen Stelle aus.
Fleece riecht nach dem Waschen komisch
Manchmal passiert es einfach: du hast zu viel Waschmittel in die Maschine getan oder das Fleece war zu lange nass. Beides Gründe, warum Fleece nach dem Waschen anfangen kann zu riechen. Sollte das passieren, hilft es nicht, das Kleidungsstück einfach nochmal zu waschen. Du solltest den Fleece stattdessen mit Natron behandeln, um den Geruch loszuwerden.
Streue den Stoff großzügig mit Natron ein und lasse es einige Zeit einwirken. Klopfe dann das Natron etwas ab und gebe den Stoff in die Waschmaschine – wähle einen schonenden Waschgang und nicht zu viel Waschmittel. Der Geruch sollte nun verschwunden sein.
Steppstoff: Vielseitig, leicht und warm
Steppstoff ist ein vielseitig einsetzbarer Stoff, der sich durch seine spezielle Verarbeitung auszeichnet. Um die beliebte Form zu bekommen, werden zwei Stofflagen mit einer Steppnaht miteinander verbunden. Die Nähte bilden Längs- und Quersteppungen sowie Rauten, wodurch sich auch das bekannte Muster bildet.
Steppstoff kommt in verschiedenen Ausführungen, die alle möglichen Stoffarten beinhalten können.
Nähen mit Steppstoff
Wasche deinen Steppstoff vor der Verarbeitung, da er sich gerade bei einem hohen Baumwollanteil leicht zusammenziehen kann. Achte beim Zuschnitt auch auf die Steppnähte und ziehe nicht zu sehr an den Schnittstellen, da diese sonst beschädigt werden. Ansonsten lässt sich Steppstoff besonders leicht mit einer Jersey-Nadel verarbeiten. Die Nadelstärke und die Art sollte an den Oberstoff angepasst werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du einige Nähproben durchführen, um zu schauen, welche Stichlänge und Fadenspanne du benötigst.
Welche Nähprojekte eignen sich für Steppstoff?
Steppstoff ist besonders leicht und warm und eignet sich daher super für Winterkleidung. Mäntel, Jacken und Pullover sind gerade für Kinder ideale Steppstoff-Projekte. Seine Vielseitigkeit macht ihn aber auch ideal zum Verarbeiten von Taschen oder Kissenbezügen.
Steppstoff richtig pflegen
Je nach Beschaffenheit des Stoffs kann Steppstoff bei 30 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Da er durch die Viskose sehr hitzeempfindlich ist, sollte er zum Trocknen allerdings lieber aufgehangen oder – noch besser – hingelegt werden, damit er seine Form behält. Bügeln ist ebenfalls unter niedrigen Temperaturen möglich.
Frotteestoff: Der Stoff, aus dem Badeträume gemacht sind
Frotteestoff zeichnet sich besonders durch seine charakteristischen Schlingen auf einer oder beiden Seiten des Stoffes aus. Durch diese Struktur hat Frottee eine hohe Saugfähigkeit und eine praktische Griffigkeit. Verschiedene Materialien werden für Frottee verwendet. Meistens besteht er aber aus Baumwolle mit einem kleinen Anteil an Polyamiden.
Nähen mit Frotteestoff
Beim Frotteestoff ist es besonders wichtig, scharfes Zuschneidematerial zu verwenden, da der Stoff ansonsten schnell Fäden zieht. Wasche den Stoff vor dem Nähen am besten einmal vor. Er verzieht sich meist ein wenig nach dem Waschen. Es ist nicht leicht, auf Frotteestoff Markierungen zu setzen, deshalb nutzt du dafür am besten Schneiderkreide.
Durch die Dicke des Stoffs verwendest du Nadeln mit einer Stärke ab 75 bis 90. Beim Verarbeiten mit der Nähmaschine können sich die kleinen Schlingen leicht in der Maschine verfangen. Hier kannst du etwas Backpapier zwischen Transporteur und Stoff legen.
Welche Nähprojekte eignen sich für Frotteestoff?
Seine Saugfähigkeit macht Frottee zu einem idealen Textil für alles, was mit Wasser in Berührung kommt. Also Bademäntel, Waschlappen, aber auch zum Beispiel Strampler und Lätzchen für Babys.
Wie wäre es, wenn du dich kreativ auslebst und Strandbekleidung aus Frotteestoff selbst nähst? So erschaffst du einen wahren Hingucker für den nächsten Besuch am Strand oder im Schwimmbad.
Pflege von Frotteestoff
Frottee ist sehr pflegeleicht und widerstandsfähig. Er kann bei 60-95 Grad in der Waschmaschine gewaschen und auch anschließend im Trockner getrocknet werden. Nur Weichspüler solltest du nicht nutzen, da der Stoff sonst seine Saugfähigkeit verliert.
Normalerweise muss Frottee nicht gebügelt werden. Solltest du den Stoff doch bügeln müssen, kannst du dies bei niedriger Temperatur getrost tun.
Manchmal verhärtet sich der Stoff durch Kalk. Dann hilft es, diesen über Nacht in einer Spülung aus drei Teilen Wasser und einem Teil Haushaltsessig einzuweichen. Anschließend normal waschen, damit kein Essiggeruch verbleibt.
Tipps zum Nähen mit Frottee von Lisa, Bloggerin bei lalillyherzileien.de:
„Ich habe vor einiger Zeit Frottee als Material für mich entdeckt. Ich nähe viele Alltagsutensilien wie waschbare Kosmetikpads, Handtuchturbane und auch waschbare Slipeinlagen. Durch seine hohe Saugfähigkeit und die Waschbarkeit bei höheren Temperaturen ist Frottee dafür das perfekte Material. Gleichzeitig ist er wegen der Schlingen auf der Oberfläche wunderbar weich! Reststücke eignen sich wegen der strukturierten Oberfläche als Highlights in Applikationen, beispielsweise auf Fühldecken für Babys. Demnächst möchte ich mich an ein größeres Frotteeprojekt wagen und endlich einen warmen Bademantel für den Winter nähen. Mein Verarbeitungstipp: Nutze unbedingt Stecknadeln mit großem Kopf, damit du sie beim Nähen zwischen den Schlingen nicht übersiehst!“
Über Lisa von www.lalillyherzilein.de: Auf meinem Blog LaLilly Herzileien vereine ich, seit 5 Jahren meine Leidenschaften für das Schreiben und die Themen nähen, plotten, DIY und Lifestyle. In dieser Zeit sind viele eigene Schnittmuster- Ebooks und kostenlose Anleitungen entstanden. Neben selbstgenähter Mode und Accessoires liegen mir das Nähen von Alltagsutensilien und die richtige Pflege und Verarbeitung von Stoffen am Herzen. Das verlängert die Lebensdauer der Stoffe und schont die Umwelt!
Jacquard: Prunkvoll gemusterte Stoffware
Jacquard ist eine bestimmte Bindungsart für Stoffe, die eine Gestaltung mit komplexen Mustern ermöglicht und geht zurück auf den Erfinder Joseph-Marie Jacquard. Verschiedene Stoffe können in dieser Technik gewebt werden, wie etwa Seide, Viskose, Baumwolle oder synthetisches Material. Typische Jacquard-Gewebe sind Brokat, Matelassé und Damast.
Im Brokat werden Glänzfäden in Gold oder Silber verwendet. Matelassé ist ein Gewebe mit einem Muster auf der rechten Stoffseite. Bei Damast wird der Stoff so genäht, dass Figurmuster erstellt werden.
Nähen mit Jacquard
Wie bei allen Stoffen ist es wichtig, beim Zuschnitt auf die Richtung des Musters zu achten und dich bei der Auswahl der Dicke der Nadel an der Stoffdicke zu orientieren. Eine Jersey-Nadel eignet sich gut, um den Stoff zu verarbeiten – am besten mit einem elastischen Stich.
Welche Nähprojekte eignen sich für Jacquard?
In alten Barockzeiten hat sich Jacquard großer Beliebtheit bei zahlreichen Adeligen erfreut. Sie zauberten daraus prunkvolle Roben, Kleider oder Wandbehänge. Auch zum Benähen von Möbelstücken eignet sich der robuste Stoff sehr gut.
Noch heute ist Jacquard ideal für Bettwäsche, Vorhänge oder Haushaltstextilien geeignet. Und wer es besonders mag, kann ebenfalls T-Shirts, Jacken oder Pullover daraus herstellen.
Pflege von Jacquard
Jaqcuard bitte nur im Schonwaschgang waschen und im Notfall mit sehr wenig Temperatur bügeln. Der hochwertige Stoff verliert sonst schnell seinen Glanz und die Fäden können sich lösen.
Wir hoffen, wir konnten dir ein paar Hilfestellungen geben und wünschen dir viel Freude bei der Verarbeitung deiner Stoffe!
Lasst euch inspirieren für euer nächstes Nähprojekt von unserer Vielzahl an bunten und hochwertigen Baumwolltoff aus unserem Shop.